Was tun, wenn die Blase platzt?

"Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Dieser berühmte Satz des spanischen Philosophen George de Santayana sollte Sie in Anbetracht des aktuellen politischen und wirtschaftlichen Geschehens ins Denken (und ins Handeln?) bringen…

Autor: Dr. Reinhard Koss


Nahezu 10 Jahre ist es her….die Finanzkrise nahm Ihren Lauf und zog diverse Branchen in einen wirtschaftlichen Strudel mit Abwärtstendenz. Auslöser waren damals massenhaft falsch bewertete Immobilienkredite in den USA. Die vielleicht am besten in Erinnerung gebliebene Folge sind Rettungsprogramme für Banken und die Krise der Automobilindustrie, die auch viele abhängige Zulieferer kalt erwischte.

Und was sehen wir heute?

  • Neben politischen Spannungen bahnen sich wieder ähnliche Tendenzen an
  • Die gesamte Verschuldung der privaten Haushalte in den USA beträgt aktuell fast 13 Billionen Dollar. Damit übersteigt die Verschuldung das bisherige Rekordhoch des Krisenjahres 2008 (vgl. jüngster Quartalsreport der Federal Reserve Bank of New York)
  • Immobiliarkredite sind nach wie vor mit mehr als zwei Dritteln die Hauptquelle der Verschuldung; 1,2 Billionen Schulden stecken in Automobilen.
  • 16,5 Millionen neue Autos wurden in den USA im vergangenen Jahr verkauft - sechs Prozent mehr als im Vorjahr - so viele, wie seit 2006 nicht mehr. 

Kritisch ist dabei die leichtfertige Vergabe von Darlehen zu sehen, für deren Bewertung oftmals der Kaufpreis der Fahrzeuge statt deren schnell sinkender Zeitwert angesetzt wird.

 

Es mehren sich Berichte über dubiose Methoden bei der Kreditvergabe an Geringverdiener - Erinnerungen an die Krise am Immobilienmarkt. Damals war Verbrauchern mit schwacher Bonität das Geld zum Hauskauf regelrecht aufgedrängt worden.

Und was sehen wir bei den Unternehmen – auch in Deutschland?

Das anhaltende wirtschaftliche Hoch stimmt optimistisch. Gedanken an die Zeit danach machen sich wenige – sich schnell füllende Auftragsbücher, zunehmende Verdichtung des Tagesgeschäftes und am Ende auskömmliche Erträge lenken den Blick ab von der Frage:

Und was hilft, wenn die Blase platzt?

Genau jetzt, mit dem Puffer des Wirtschaftshochs und noch vorhandener Zeit ist Strategische Risikovorsorge gefragt!

 

Wir sind der festen Überzeugung, dass es dabei vorrangig zwei Handlungsfelder gibt:

  • Produktinnovationen
  • strategische Diversifizierung auf der Abnehmerseite

Fazit:

Beide Handlungsfelder brauchen Zeit in der Umsetzung – und diese Zeit sollten Sie prophylaktisch nutzen!

  1. Hinterfragen Sie Abhängigkeiten.
  2. Identifizieren Sie ergänzende Zielgruppen und testen Sie dort die Attraktivität Ihrer Leistungen.  
  3. Erarbeiten Sie konkrete Ziele, Strategien und Methoden für den Marktangang.
  4. Etablieren Sie wirkungsvolle Kontroll- und Steuerungsprozesse, die die Umsetzung Ihrer Pläne stützen.

Denken Sie dabei daran, dass auch Ihre Mitarbeiter nur Menschen sind – und es ist menschlich, Neues wegen noch fehlender Sicherheit nur nachrangig zu verfolgen!